Wo NICHTS zu sein scheint
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Was ich hier aufschreibe, dokumentiert eine
Erfahrung, eine Wahrnehmung, die so
fantastisch, so massiv und zentral ist, daß
ich die Notwendigkeit sehe, dies anderen
mitzuteilen, - eine Erfahrung, die
auch du haben kannst.
Ich kann nur beschreiben was ich erlebt habe,
ich kann es nicht erklären - weder logisch
noch intellektuell. Ich will auch niemanden
davon überzeugen oder überreden. Ich
schildere mein Erlebnis in der Hoffnung,
daß dies auch
in dir ein uraltes,
verborgenes Gespür wachruft, das dich ebenfalls
in diese Wahrnehmung - die
jedem offensteht -
einstimmen läßt.
Wäre ich
der einzige, der dies erfährt, würde ich
kaum den Aufwand treiben, darüber zu
schreiben. Ich beobachtete jedoch, wie dieses
Mitteilen in anderen die gleiche Wahrnehmung
inspirierte. Und da die Erfahrung faszinierend,
gewaltig und außergewöhnlich schön
ist, berichte ich darüber.
Nun ist es alles andere als einfach das
Erlebnis zu schildern. Unserer Sprache fehlen
einfach die Worte, die Vokabeln, die derart
Umfassendes, derart Erhabenes zum Inhalt haben.
Eine Analogie scheint noch den besten Einblick
in die Weite der Wahrnehmung zu geben: - Wenn
wir direkt vor einem Wolkenkratzer stehen, -
sagen wir, nur eine Handbreit davon entfernt, -
sehen wir die Steine unmittelbar vor unseren
Augen, vielleicht noch einige Fenster.
Vielleicht ahnen wir auch, daß das
Gebäude links, rechts und nach oben
weitergeht, - aber
das Bauwerk als Ganzes
nehmen wir nicht wahr. Uns fehlt jeder
Anhaltspunkt, wie riesig das Gebäude
wirklich ist, - es sei denn, wir treten weit
zurück, so weit, bis wir es in seiner
Gesamtheit erkennen können.
Genauso fühlt sich mein Erlebnis an. Das
tägliche Leben bindet uns derart tief in
Abläufe ein, daß wir das Ganze, die
Gesamtheit dessen, was wir in unserer jetzigen
materiellen Form erleben, nicht überblicken,
nicht erkennen können. Nur wenn wir
zurücktreten, es von einem neuen, - fernen -
Blickpunkt aus sehen, kann uns die
Größe dessen, was Leben ausmacht, -
was und wo sein Ursprung ist, - durch welche
Kraft, welche Majestät und Erhabenheit
sich dies alles manifestiert, - bewußt
werden.
Ein
Anflug dieser Größe, dieser Erhabenheit
erreicht uns, wenn wir ab und an spüren,
daß in uns etwas so viel größer, so
viel edler, so viel weiser ist als das, was wir
üblicherweise leben, handeln, fühlen,
denken und nach Außen kommunizieren.
Diese vage Ahnung vermittelt uns, daß
mehr und weit Umfassenderes existiert, als alle
materiell und emotional motivierten
Erscheinungen unserer täglicher Interaktionen
mit dieser Welt zusammengenommen.
Dieses Große,
Majestätische, Umfassende tief in uns ist
es, was ich intensiv und permanent erlebte und
was auch jetzt ständig in mir wach ist.
-
Es gab mir alles, wonach ich mich je sehnte.
-
Es gab mir Zugang zu einer Weite des Wissens, des
Einblicks, des Verstehens, die unbeschreibbar
ist.
-
Es gab mir Orientierung, was dieses Leben soll,
was ich damit anfangen soll, und was es mir geben
kann.
-
Es befreite von aller Angst und ließ mich
erkennen, daß
jede Furcht nur einer
ausschließlichen Ausrichtung auf unsere
materielle Form entstammt.
- Und es ist unendlich schön.
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Nun - religiös orientierte Menschen würden
jetzt möglicherweise sagen, daß ich
Gott erfahren habe. - Ich teile diese Auffassung
jedoch nicht. Ich bin der Ansicht, daß
jede Vorstellung von
'Gott' ein Externalisieren, ein
Nach-Außen-Projizieren von Eigenschaften
und Fähigkeiten ist, die wir tief in uns
tragen, und für die keine Notwendigkeit
besteht, uns davon getrennt zu fühlen oder zu
verstehen.
Solange wir diesen großen, erhabenen Teil von
uns
nach außen verlegen,
schränken wir unsere Möglichkeiten, dies
unmittelbar zu erfahren und zu vertiefen, erheblich
ein.
Tatsächlich erreicht uns immer wieder eine
Ahnung, wie groß und erhaben wir Innen
wirklich sind, - und auch, daß wir weit mehr
können, als wir momentan realisieren. -
Warum nicht in dieses ureigene Gespür
hineingehen, und es bewußt auf seine
wahre Größe weiten?
-
Was hätte die Welt denn mehr nötig,
als daß jeder dieses Höchste, Edle in
sich erkennt und im täglichen Leben
manifestiert?
-
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Als ich nun diese profunde, umfassende, für mich
völlig neue Wahrnehmung erstmals erlebte,
wollte ich wissen, ob andere Ähnliches
erfahren hatten.
Die erste Beschreibung, die mit meinem Erlebnis
übereinstimmte, entdeckte ich in einem
obskuren tibetischen Manuskript, - dem
'Tibetischen Buch der großen Befreiung'. Weitere Berichte tauchten in den
Upanishaden auf - einer Sammlung altindischer
Schriften, die vor ca. 3000 Jahren im Kontext der Veda
entstanden.
Diese
Texte sind zwar öffentlich zugänglich,
werden jedoch als schwer verständlich
angesehen und sind fast unbekannt. (Eine neue,
leichter verständliche Darstellung der
Schriften wird dieser Einführung später
folgen.)
Eine
dritte, ausführlichere -
westliche -
Beschreibung fand ich in Manuskripten der Nag
Hammadi Schriftrollen. Sie gehören zu den
mehr als 50 Evangelien, die kurz nach den
Ereignissen in Judäa vor ca. 2000 Jahren
entstanden, später jedoch bewußt aus
der offiziellen Schriftensammlung der 'Bibel'
ausgeschlossen wurden.
Tatsächlich wurden alle Evangelien, die nicht mit
der vom Bischof von Rom festgelegten, offiziellen
Politik übereinstimmten, als Ketzerei
deklariert, - schon lange bevor das Christentum
überhaupt Staatsreligion wurde, - und auch ohne
jede Rücksicht darauf, welch
unschätzbaren Einblick diese Zeitzeugenberichte
in die ursprüngliche Lehre von Jesus geben
konnten, und wie wichtig ihr Inhalt für die
damaligen Menschen und auch alle zukünftigen
Generationen war. Besitz und Weitergabe dieser
Inhalte wurde mit Ächtung und Tod bestraft,
die Manuskripte gesucht und zerstört, -
außer denen, die Beduinen 1945 in der
Nähe von Nag Hammadi in einem alten
Tongefäß fanden.
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Welche gefährliche Information, welch
mächtiges Wissen enthalten diese alten
Schriften, daß sie so vollständig aus der
Öffentlichkeit, aus dem Bewußtsein der
Menschen getilgt werden mußten. Welche
Botschaft ist so riskant, daß sie
auch heute noch den meisten
Menschen unbekannt ist, - daß
auch heute noch die
katholische Kirche erheblichen Aufwand treibt, jene
Information zu verschleiern, sie durch
gelehrt-verstiegene Übersetzung dem Laien
unverständlich macht, ihre innere Kraft
niederhält, von ihnen ablenkt, und sie als
irrelevant zu deklarieren sucht?
Nur wenige wissen,
daß in der Frühzeit des Christentums ein
Kampf zwischen zwei grundlegend verschiedenen
Richtungen begann, dessen Auswirkung unsere Welt
auch heute noch grundlegend beeinflußt: - Der
Konflikt zwischen denen, die
unmittelbar erfahren, daß direktes, persönliches und
authentisches Wissen über sich selbst, das
Universum, die Wahrheit über Sinn und
Aufgabe des Daseins
jedem Menschen
jederzeit uneingeschränkt zugänglich
ist, - und auf der anderen Seite denen, die eine
festgefügte Religion etablieren und
administrieren wollen und daher diese Art
persönlicher, unabhängiger Erkenntnis, die
jenseits jeder Vermittlung lizenzierter Priester
abläuft, nicht zulassen wollen.
Die direkte Wahrnehmung eines zugrundeliegenden,
allumfassenden, erhabenen Bewußtseins muß
schon fast zwangsläufig all die irritieren,
die derartige Erlebnisse
nicht haben, - oder nicht
haben wollen. Die ständig neuen, begeisterten Berichte
dieser Art Wahrnehmung brachten kontinuierlich
Unruhe in die Gemeinschaft und untergruben immer
wieder administrative Autorität und Hierarchie.
Um dies zu unterbinden, wurde die expansive,
ekstatische Richtung von den Verwaltern der
orthodoxen, katholischen Kirche radikal
unterdrückt.
Von den mehr als 50 Evangelien, die 180 nach Chr.
existierten, selektierte Irenaeus, der Bischof
von Lyon vier Evangelien, die der orthodoxen
(lit.: 'korrekt-denkenden') Richtung genehm waren, -
mit der eigentümlichen Begründung,
daß es ja auch vier hauptsächliche
Himmelsrichtungen gäbe. Um
durchzudrücken, daß jeder auf diese Weise
zu denken hatte, deklarierte er seine Ansichten
als 'universell' (griechisch:
'katholisch') und leitete dann einen
Generalangriff gegen alles ein, was diesem Dogma
nicht entsprach. Rund 200 Jahre später war
die Möglichkeit, das Große, Erhabene direkt
erfahren zu können, völlig aus dem
Bewußtsein der Menschen getilgt. Jeder
spätere Versuch, dieses Wissen erneut zu
beleben, wurde erbarmungslos verfolgt, deren
Wortführer umgebracht.
Grundlegend stellt sich hier natürlich die
Frage, warum das Erleben und Weitergeben eines
fantastischen, beglückenden, das eigene Sein
ausdehnenden Bewußtseinserlebnisses
überhaupt in irgendeiner Form organisiert oder
verwaltet werden müßte.
Unsere Welt würde
anders aussehen, wenn die Faszination, das
Erhabene und die Orientierung dieser
ursprüngliche Inhalte die Generationen der
letzten 2000 Jahre inspiriert hätten.
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Als ich nun anfing, mich mit den Manuskripten
zu beschäftigen, die 1945 in Nag Hammadi
ausgegraben wurden, - Texten, die
nicht von kirchlichen
Übersetzern und Abschreibern bis zur
Unkenntlichkeit verfälscht waren, - fand
ich darin faszinierende Beschreibungen von
Wahrnehmungen, die mit meiner identisch waren.
Mir wurde aber
auch klar, daß die zentralen Worte dieser
Texte heute mit anderen Begriffs-,
Gefühls- und Intuitionsinhalten besetzt sind,
als zu der Zeit in der die Schriften
entstanden. Begriffe wie 'Vater',
'Geist', 'Erlöser',
'Offenbarung' stehen heute in einem
engen, religiös-konservativen Zusammenhang, der
an der eigentlichen Zielrichtung dieser
Manuskripte völlig vorbeigeht.
Die
Texte begannen jedoch ihre ursprüngliche Kraft
wieder zu entfalten, als ich
'Vater', 'Geist', 'Erlöser', 'das Unfaßbare'
ersetzte durch :
'Das Große, Erhabene,
Majestätische'
mit der
ausführlichen Bedeutung :
'Das große, allumfassende,
alldurchdringende, ständig expandierende
Bewußtsein, das sich in ALLEM
manifestiert, das ALLES manifestiert, und das
in jedem von uns ständig gegenwärtig
ist.' (In der Neufassung der
Texte verwende ich 'das Große, Erhabene, Majestätische' je nach Kontext.)
'Offenbarung' , 'Wahrheit'
ersetzte durch :
'Einblick gewinnen in dieses allumfassende
Bewußtsein, und sich als EINS mit ihm zu
erkennen.'
'Jesus', 'Erlöser'
ersetzte durch :
'ein Botschafter (Mentor), der diese
selbst-initiierte Art der
Selbstbewußtwerdung erfahren hat, und
konsequent an andere weitergab.'
Ich
merkte aber auch schnell, daß die Texte schon
aufgrund ihrer altertümlich steifen,
grammatikalisch und kirchenpolitisch korrekten
Übersetzung leicht als sentimental
verklärtes Glaubensbekenntnis gesehen und
abgetan werden könnten.
Zentrales Anliegen der Texte ist jedoch
Inspiration und
Weitergabe vitaler Information, die in den gegenwärtig verfügbaren
verstiegenen und fußnotenbewehrten
Übersetzungen fast nicht mehr zu finden
waren.
Um die
ursprüngliche Faszination und Zugkraft, die das
Original in hohem Maße ausstrahlt, wieder
zum Leben zu erwecken, habe ich den Kern des
Evangeliums der Wahrheit neu formuliert, - damit die
heutige Zeit erneut Zugang zu diesem
außergewöhnlichen Inhalt finden kann.
Es lohnt
sich, beim Lesen Aufmerksamkeit auf das Erkennen des
Großen, Majestätischen, Umfassenden
tief in uns zu richten - und zuzulassen,
daß die unendliche Souveränität
und Erhabenheit, die diese Erfahrung begleitet,
in uns wach wird, - und uns inspiriert, auch
unser Sein auf dieses
Große auszudehnen.
Weiter
mit: -
Erwecken der höchsten Dimension
Author: Hermann Kuhn Buch: 'Wo NICHTS zu sein scheint'
ISBN: 978-3-9811466-0-8 Copyright 2009 Crosswind Publishing, Wunstorf,
Germany
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