Zeit aufzuwachen





Viele, mit denen ich über die Weitung ihres Bewußtseins sprach, über das Aktivieren neuer, fantastischer Fähigkeiten tief in uns, äußerten grundlegenden Zweifel daran, daß sie je etwas Höheres, je etwas Größeres erfahren könnten als das, was sie zur Zeit leben. Erstaunlicherweise scheint es eine tief eingegrabene und weit verbreitete Überzeugung zu geben, daß alles nur immer schlechter wird, daß sich die Welt in einer Abwärtsspirale des Verfalls befindet, in der auch wir verfangen sind.


    Doch das ist nicht der Fall.


    Hier der Grund dafür: -


    Die Rishis - die Wissenden der uralten Zeiten - wußten weit mehr, als daß das Große Selbst existiert und wie wir es bewußt wahrnehmen. Sie hatten auch tiefen Einblick, wie diese Welt der Materie auf subtiler Ebene funktioniert, und waren sich dabei eines umfassenden Zeitzyklus bewußt, der alles Leben auf dieser Erde beeinflußt. - Sie wußten, welchen Einfluß die einzelnen Phasen dieses Zyklus auf die Menschen hatten, die sich darin verkörperten.


    Diese Einflüsse reichen von einer langen Periode (Sanskrit: yuga) von 4.800 Jahren, in der Wahrnehmung, Verstehen und Ethik den höchsten Stand erreicht und das materielle Leben konfliktfrei, einfach und langandauernd ist - genannt 'Das Zeitalter des Wahren' oder 'Das
goldene Zeitalter'
, Sanskrit: satya yuga, -


    - zu den 3.600 Jahren des treta yuga, - einer Periode, in der Verständnis und Lebensdauer sukzessive abnimmt, -


- zu der Periode, in der technisches Wissen das immer geringer werdende Verstehen ersetzt, wie diese Welt allein mit der Macht des Geistes gesteuert werden kann, - das dwapara yuga mit 2.400 Jahren, -


    - zu der kürzesten Periode von 1.200 Jahren, in der Wahrnehmung, Ethik, Verstehen und Lebensdauer auf den niedrigsten Stand sinkt, in der das Leben am härtesten ist, und in der egoistische Unternehmungen, die keine Rücksicht darauf nehmen, ob dadurch andere Wesen verletzt, getötet oder behindert werden, die Chance haben, die Welt für einige Zeit zu dominieren, - genannt 'Das dunkle Zeitalter', Sanskrit: kali yuga.



    Diese vier Perioden laufen in zwei Halbzyklen von je 12.000 Jahren ab: -

  • ein absteigender Halbzyklus, in dem die Kraft des Bewußtseins am Abnehmen ist, - und
  • ein aufsteigender Halbzyklus, in dem Verstehen und Einblick mehr und mehr zunimmt, bis 'Das Zeitalter des Wahren' wieder erreicht ist.


    (Eine weitere, in Indien weit verbreitete Berechnungsart ist weiter unten in diesem Kapitel kommentiert.)


    Eine Grafik macht den gesamten Zyklus leicht verständlich: -

 

- Der Zeitzyklus, wie die Rishis ihn beschreiben -

 

- Der Zeitzyklus, wie die Rishis ihn beschreiben -

 

    Zweck dieser Perioden mit höchst unterschiedlichem Charakter ist es, denen, die ihre Sehnsüchte und Ängste in materieller Form erleben wollen, eine breite Palette von Umgebungen anzubieten, sodaß sie die Herausforderungen, denen sie sich stellen möchten, in einem optimalen Umfeld dafür konfrontieren können.


    Da es allein unsere Entscheidung ist, welche Periode wir erfahren, taucht immer auch gleich die Frage auf: 'Warum verkörpern wir uns nicht permanent im Goldenen Zeitalter, da unser Verstehen dort den höchsten Stand erreicht, und unser Leben völlig ohne Probleme ist?'


    Nun, die Antwort darauf ist einfach: - Im Goldenen Zeitalter - satya yuga - können wir  nicht  alles  erfahren, was wir materiell erleben wollen. Angst, Wut, Gier, Täuschung etc. existiert nicht im Zeitalter des Wahren, da jedes Wesen vollständig versteht, was im Geist anderer vor sich geht, und dies völlig natürlich auf positive und helfende Weise unterstützt. Wir können in dieser speziellen Periode daher keine 'negativen' Emotionen erfahren oder egoistische Ambitionen testen.


    Und weiterhin brauchen wir in einer Zeit, in der alles perfekt ist, weit länger das zu lernen, was wir im physischen Umfeld lernen wollen, als in einer Periode, die vor Herausforderungen nur so strotzt, und in der das Leben zu Zeiten wild und chaotisch ist.



    Die zweite Frage ist immer: - 'Wo sind wir jetzt?' - 'Welchen Abschnitt dieses Zyklus erfahren wir genau jetzt?'


    Und die Antwort ist simple Mathematik: - Nach dem astronomischen Almanach der Hindus begann die Periode der Dunkelheit des absteigenden Halbzyklus um 700 v. Chr. und dauerte 1.200 Jahre bis 500 n. Chr. In diesem Zeitabschnitt war die Welt an ihrem tiefsten Punkt, effektive Kommunikation existierte nicht, Gruppen von Menschen kämpften fast permanent gegen andere Gruppen, Krankheiten (Pest) dezimierten immer wieder die Bevölkerung, und nur wenige Menschen wurden älter als 30-40 Jahre.
Dann begann der aufsteigende Halbzyklus mit einem weiteren Zeitalter der Dunkelheit, das bis 1700 n. Chr. dauerte.


    Und seit 1700 leben wir in der darauffolgenden Periode, dem dwapara yuga, das 2.400 Jahre dauert, -


    - was uns jetzt den aufsteigenden Teil des Zyklus erfahren läßt, in dem Wahrnehmung, Verstehen, Kommunikation und Ethik expandieren, - und in dem nichts mehr wirklich verfällt.



    Klar. - Natürlich habe ich von globaler Erwärmung gehört, - wenn man denn dran glauben möchte; - ich weiß, daß Nationen gegeneinander kämpfen, daß die Bodenschätze der Welt zur Neige gehen, daß globale Konzerne uns vergiften, daß die jungen Generationen um soviel seichter sind als die älteren, - die Liste könnte endlos weitergehen. - Und doch ist all dies kaum mehr als ein Medienzirkus, ist immer nur der Versuch der Medien unsere Aufmerksamkeit zu hijacken, - um uns dann Werbung für schlechten, überteuerten Kaffee unterzujubeln, für Hundefutter, das 'königlich' sein soll, und für Waschpulver, die kein Deut anders sind als andere Marken.


    Doch die Anzeichen zunehmenden Verstehens, der Expansion, der wachsenden Ethik sind direkt vor unseren Augen, wenn wir nur Aufmerksamkeit darauf richten, wenn wir nur Tatsachen sprechen lassen, statt dumpfen Medien die Interpretation zu überlassen.


    Machen wir uns nur einmal bewußt, daß große Regionen dieser Welt seit mehr als 65 Jahren (oder 140+ Jahren in den USA) eine ausgedehnte Periode des Friedens erfahren, - Friede, der länger andauert als je während der 3.000+ Jahre davor, - und immensen Wohlstand hervorbrachte.


    Sehen wir uns doch nur die beispiellose Expansion unseres Wissens um Technik und Elektronik an, das uns seit 1700 ungeahnte Bereiche erschließt, und der ganzen Welt einen Komfort und Luxus bringt, der in jeder früheren Zeit nicht einmal vorstellbar gewesen wäre.


    Hungersnot, - ein ständig wiederkehrendes Problem der dunklen Zeitalter, - ist etwas, das die letzten drei Generationen überhaupt nicht mehr erfuhren. Sicher, - das Problem ist noch nicht gänzlich beseitigt, und vieles muß noch erreicht werden, doch sind wir der vollständigen Lösung dieses Übels heute näher als in jedem Jahrhundert davor (siehe Welthunger-Index 2011).


    Unsere Lebenserwartung wuchs von etwa 30 Lebensjahren im Mittelalter auf mehr als das Doppelte - 67+ Jahre (2010) - mit einer klaren Tendenz weiter zuzunehmen.


    Im zwanzigsten Jahrhundert baute sich ein weltweites Kommunikationsnetz auf, das inzwischen fast jeden mit jedem verbinden kann und mehr und mehr Wissen für alle jederzeit frei zugänglich macht, - völlig unvorstellbar nur hundert Jahre zuvor.


    Ganze Nationen werden sich ihrer natürlichen Rechte bewußt und befreien sich von größenwahnsinnigen Diktatoren und Machtgruppen, die ganze Länder mit allen darin lebenden Menschen als ihr persönliches Eigentum ansahen und völlig willkürlich regierten.


    Da sind die Fortschritte der Medizin, die - nur ein Beispiel - jedem das ganze Leben lang ein funktionierendes Gebiß bieten, - da sind Schnelligkeit und Komfort heutiger Transportsysteme, - die Verbreitung von Demokratie und persönlicher Sicherheit, - der zunehmende Schutz unserer Umwelt, - der immense Luxus unserer eigenen Wohnstatt, der früher nicht einmal Königen zur Verfügung stand, - all dies und noch viel mehr waren nur ein Jahrhundert zuvor nicht einmal vorstellbar. All dies sind Anzeichen einer grundlegenden, positiven, sich ständig gegenseitig verstärkenden Wandlung, wenn wir diese Indikationen nur in diesem neuen Licht sehen wollen.


    Klar gibt es noch Überbleibsel und Defizite des dunklen Zeitalters, - primitives, reflexartiges Benehmen, egoistische, rücksichtslose Vorhaben, und die Überzeugung, es existiere ein 'gottgegebenes' Recht, andere dominieren zu dürfen, das einzelne Menschen, wie auch ganze Nationen noch immer gefangen hält. Doch sind wir jetzt grad' einmal 310+ Jahre im dwapara Zeitalter, - wir haben 2.400 Jahre Dunkelheit und Chaos hinter uns, die tiefe egoistische Mechanismen in der Menschheit hinterließen und die wir erst nach und nach abschütteln.



 

 

200 Jahre in die Zukunft

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Projizieren wir diese Entwicklung doch einmal - ganz spielerisch - zweihundert Jahre weiter in die Zukunft.


  • Technischer Fortschritt wird viel von seinem jetzigen Glanz einbüßen. - Haben wir erst einmal optimalen physischen Komfort erreicht, sind neumodische Gadgets kaum mehr als Ablenkung. Wir sehen sie dann nicht mehr als etwas an, mit dem wir anderen beweisen können, daß wir - nur weil wir ein neues Spielzeug haben, - um so viel weiter sind als sie.

        Stattdessen interessieren wir uns mehr und mehr für die weit faszinierendere Erkundung der Bewußtseinsdimensionen, die wir direkt - ohne jedeMaschine - erleben können. Und die Erkenntnisse,die wir von diesen 'Reisen' mitbringen, bereichern dann wiederum unsere materielle Umgebung.


  • Die Medizin wird sich dahin verlagern Gesundheit ganzheitlich zu fördern, statt vornehmlich isolierte Teile des Körpers zu reparieren, wie es zur Zeit geschieht. Da die Menschen generell gesund sind, wird die Medizin nicht mehr von den aufgeblähten Verwaltungen und extrem hohen Kosten dominiert werden, die heute Probleme bereiten.


  • Wissen und Kunst wird allen frei zugänglich sein. Deren Verbreitung wird nicht mehr von riesigen Konzernen gesteuert, die nur den Großteil des Gewinns einstecken, ohne den Urhebern einen fairen Teil davon weiterzugeben.

 

  • Religion wird wieder das tun, was sie eigentlich tun sollte: - uns inspirieren mit unserem großartigen Ursprung Verbindung aufzunehmen. Statt lediglich Glauben zu propagieren, wird sie uns helfen, die grandiose Existenz in uns unmittelbar zu erfahren, - und uns Wege zeigen, unsere materiellen Sehnsüchte weit leichter und effektiver zu erleben.

         Die Menschen werden ihr Großes Selbst direkt wahrnehmen, ohne daß ein Vermittler dazwischensteht. Und die, die Hilfe brauchen, werden frei wählen können, welche der vielen, breitgefächerten Gruppen ihre Bedürfnisse am besten erfüllen.

        Die zeremoniellen Priester und pompösen Amtsinhaber der heutigen Kirchen sind verschwunden, da ihre Funktion als obsolet erkannt wurde, - ein Prozeß, der bereits vor dreihundert Jahren begann.


  • Spaß und Erholung werden weit intensiver sein, da sie sich mehr auf unsere Emotionen richten - das eigentliche Zentrum, in dem all unser Glücksempfinden, all unsere Ekstase, all unsere Zufriedenheit real entsteht. Das heißt nicht, daß es keine Diskos mehr geben wird, sondern daß das, was wir darin erfahren, weit intensiver ist und weit mehr Befriedigung in uns hervorruft.


  • Zukünftige Generationen werden weit besser verstehen, daß wir Materie und Besitz nicht in andere Bewußtseinszustände mitnehmen können, - so wie wir auch nichts Physisches in unsere Träume transferieren können.

        Ihnen ist weit klarer als unserer jetzigen Generation, daß nur unsere Erfahrungen immer bei uns bleiben, - die Essenz, die Gesamtsumme, das Ergebnis aller Herausforderungen, denen wir begegnen, - alles was wir emotional intensiv durchleben, - allen Mut, den wir zeigen, - die Hilfsbereitschaft, alle tiefe Liebe, die wir geben und empfangen, - Gedanken, die wir umfassend erkunden, - Fähigkeiten, die wir uns von Grund auf aneignen, - und all unsere echten Einblicke und Erkenntnisse.

        Die Aufmerksamkeit verlagert sich daher auf das Erfahren, statt darauf, die Werkzeuge der materiellen Welt nur zu sammeln‚ sie nur zu 'haben', nur zu besitzen. Materielle Objekte werden als reine Mittel gesehen, mit denen wir Sehnsüchte, Ideen, Ansprüche und Vorstellungen in materieller Umgebung erkunden, - als reine Werkzeuge, die wir nicht festhalten brauchen, sobald sie uns die gewünschten Erkenntnisse vermittelt haben.

        Insgesamt richten wir weit mehr Aufmerksamkeit auf das, was wir tatsächlich SIND, statt nur auf das, was wir besitzen, - und weit mehr auch darauf, was bei uns bleibt, wenn unser Bewußtsein fundamental andere Wahrnehmung und Funktionen aktiviert, – was unausweichlich geschehen wird.


  • Diese Verlagerung des Fokus wird die Gesellschaft erheblich verändern.

        Die Menschen der Zukunft wissen aus eigener Erfahrung, daß Streben nach optimalem physischen Komfort nur maximale Bequemlichkeit bringt, - und daß dieser Weg dort endet.

        So wird die gegenwärtige Bewunderung von Menschen, die Unmengen an Geld, Mitteln und Macht nur zur eigenen Bereicherung anhäufen, sich dahin wandeln, die Einfältigkeit, Gier und innere Armut wahrzunehmen, die solchem Handeln zugrundeliegt.

        Und dies wird in Ablehnung umschlagen, sollten derartige Mittel nicht zur Förderung der Gesellschaft (oder der Menschheit) eingesetzt werden, der sie de facto entzogen wurden. Schon jetzt beurteilen wir Firmen, Banken und Konglomerate danach, ob ihre Produkte nicht anderen schaden, und ob sie umweltverträglich und ohne Ausbeutung der Arbeiter hergestellt werden.

        Diese erweiterte Bewußtheit macht auch Schluß mit der bizarren Vorstellung, daß jemand - nur weil er Geld besitzt oder darüber verfügen kann, - sich deshalb automatisch auch das Recht nehmen dürfe, das Leben anderer einzuschränken, oder festzulegen, was diese zu denken und zu glauben hätten, oder wie sie sich verhalten sollten.

        Die Kinder - oder Kindeskinder - derjenigen, die gegenwärtig riesige Reichtümer auf Kosten und zum Nachteil vieler anderer anhäufen, werden eine bessere Ethik in sich tragen und das Unrecht, das ihre Vorväter anrichteten, wieder ausgleichen.


  • Insgesamt wird es weit leichter sein, all das zu erleben, was wir in materieller Form konfrontieren wollen.

        Während wir jedoch Materie erfahren, wird uns parallel immer bewußt sein, daß unser reales Sein jenseits unserer 3D Umgebung weit größer ist als das, was wir physisch erleben. Und diese innere Bewußtheit allein wird uns weit besser leiten, als alles Dogma, als alle Theorien, Glaubenssysteme und wissenschaftliche Erkenntnisse es je könnten.


    In den vergangenen dreihundert Jahren nahm ein Typ Mensch materielle Existenz an, der anders ist als in all den zweitausend Jahren davor. Diese neue Art Mensch sucht inneres Wachstum, Expansion, klareres Verstehen, tiefere Ethik, technischen Forschritt, umfassendere Kommunikation und sich ständig weitende Kooperation mit anderen. Trotz Weltkriegen, Völkermorden, restriktiven wie destruktiven Ideologien, Wirtschaftszusammenbrüchen und Freiheits-einschränkungen manifestiert sich diese Expansion mit einer Unabwendbarkeit, mit einer Unausweichlichkeit, die deren rapides Wachstum stetig weiter anfacht.


    Kein Individuum und keine Gruppe konnte je diesen Fortschritt stoppen, der alle Aspekte des Lebens umfaßt, - konnte diese Entwicklung nicht einmal für kurze Zeit bremsen, da der breit angelegte Aufstieg sich in allen anderen Teilen der Welt fortsetzt, die nicht unter dem Einfluß destruktiver Gruppen oder Individuen stehen; - bis deren Zeit abgelaufen ist und die Region, die sie dominierten, wieder in die allgemeine Expansion einklickt.


    So wie die Aristokratie, die die Welt über zwei Jahrtausende hinweg dominiert hatte, innerhalb weniger Jahrzehnte obsolet wurde und allen Einfluß verlor, - so wie die Macht von Religionen und Priestern sich verflüchtigt, da mehr und mehr Menschen nicht mehr bereit sind ihr Leben von repressiven religiösen Dogmen dominieren zu lassen, - auf genau die gleiche Weise werden viele weitere Einschränkungen einfach wegfallen, da unsere Kinder und deren Nachkommen sie als leer und völlig überflüssig erkennen.


    Die zukünftigen Generationen werden weit expansiver denken, fühlen und handeln als wir, - so wie unser Denken, unsere Gefühle, Sehnsüchte und Handlungen weit expansiver sind als alles, was frühere Generationen je erfuhren.


    Der Beweis für all dies ist unmittelbar vor unseren Augen: - Wie anders formen wir unsere Welt heute als vor nur sechzig Jahren.



    Selbstverständlich ist es allein deine Entscheidung, welche Sichtweise du annehmen willst -

  • in die Expansion hineingehen, - und darin vom Sog und der natürlichen Kraft des aufsteigenden Halbzyklus verstärkt werden,
  • oder die ständige Verschlechterung annehmen, die die Medien propagieren, - um diesen Verfall dann auch konkret zu erfahren.


    Es ist allein deine Entscheidung, was du erleben willst, denn -

 

Was ein Mensch denkt, das wird er,
- dies ist das ewige Mysterium.

Maitri Upanishad VI.34

 

    Ich persönlich empfehle - du wirst es schon vermuten - die Wucht und die Verstärkung des aufsteigenden Zyklus wahrzunehmen und das Bewußtsein aktiv zu weiten.


    Und doch, - wenn du in dieser gegenwärtigen materiellen Umgebung Lebensthemen erleben willst, die nicht auf Wachstum gerichtet sind, - mußt du möglicherweise erst diese Sehnsüchte abschließen, bevor anders geartete Themen sich eröffnen werden.


    Wenn dir dabei jedoch das immense Potential bewußt ist, das in dir nur darauf wartet aktiviert zu werden, - wenn du weißt, daß du jenseits jeder materiellen Sehnsucht tatsächlich das Große Selbst bist, - dann kann dir dies beim Konfrontieren dieser Sehnsüchte enorm helfen, sodaß sich dir schließlich neue Dimensionen und Bedeutungen erschließen, - so du dies willst.

 


 

Wie läßt sich Wissen an weit in der Zukunft liegende Generationen weitergeben ?

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Gehen wir einmal dreitausend Jahre zurück in die Vergangenheit, - in die Zeit, in der weise Menschen sich bewußt wurden, daß bald eine Periode beginnt, in der alles Wissen über die Mechanismen inneren Wachstums vergessen sein würde, in der die Menschen sich aus trivialsten Gründen umbringen, und in der sie - befangen in engen Dogmen und Glaubenslehren - wertvollste Informationen zerstören würden, die für die Expansion weit in der Zukunft liegender Generationen immens wichtig sind.


    Wie transferiert man Wissen an eine Generation 3.000 Jahre in der Zukunft, wenn man weiß, daß die Menschen, die in der dazwischenliegenden Periode physische Form annehmen, unfähig sind, selbst den kleinsten Teil dessen, was damals allgemeines Wissen war, zu verstehen.


    Was tun, um diese Aufgabe zu lösen? -


  • Alles aufschreiben? - Schrift existierte damals definitiv, doch Schreibmaterialien waren rar und würden auch nicht drei Jahrtausende überdauern. Konkret war auch die Gefahr, daß Feuer, Naturkatastrophen, wahnsinnige Herrscher, Gleichgültigkeit oder simple Nachlässigkeit die niedergeschriebene Information zerstören konnten. Und selbst wenn man die Schriften auf 'sichere' Orte über das ganze Land verteilte, wäre doch die Wahrscheinlichkeit groß, daß diese Verstecke während der nächsten 3000 Jahre gründlich vergessen werden.

  • Die Information in Stein meißeln? - Nun, - abgesehen davon, daß dies ein riesiger Aufwand wäre, müßten die Steine dann auch vor Erosion geschützt werden, damit die eingravierte Schrift nicht weggewaschen oder verschlissen wird. So müßten um diese Steintafeln herum Schutzgebäude errichtet werden, - möglicherweise Tempel, - um den Wert des eingemeißelten Wissens zu betonen. - Doch was ist mit Erdbeben, Verfall, Einsturz und anderen katastrophalen Widrigkeiten, die nicht vorhergesehen werden können und allen Aufwand zunichte machen.

  • Elektronische Speicher existierten nicht in diesem weit zurückliegenden Zeitalter, - doch das war eher von Vorteil. Wenn wir schon heute nicht mehr fähig sind, Daten auszulesen, die vor nur 50 Jahren auf Band gespeichert wurden, - wenn CDs und DVDs nach 20 Jahren schon zerfallen, und es in 20+ Jahren vermutlich kaum noch Lesegeräte dafür gibt, - wenn eine Speicherung in der (Daten-) 'Wolke', die gerade en vogue ist, jederzeit durch eine einzige politische, ökonomische oder technische Entscheidung abgeschaltet, gelöscht, blockiert oder verfälscht werden kann, dann ist jede elektronische 'Sicherung' dieses unschätzbaren Wissens viel zu anfällig und jederzeit weit offen für Vernichtung. Und nach 3000 Jahren Verfall und dunkler Zeit mag nicht einmal mehr die technische Basis für Elektronik existieren.



   Die Lösung, auf die die alten Rishis kamen, war genial: - Zum Erhalt dieses essentiellen Wissens, - um es  uns  zu übertragen, - kreierten sie eine handlungsfähige Kette von Menschen, die Generation für Generation die Information auswendig lernten und dann ihren Kindern übertrugen. Auch wenn sie den Inhalt dieser Texte nicht mehr verstanden, war ihnen doch die Bedeutung des ganzen Unternehmens klar. Und so konnten sie direkt auf unausbleibliche Katastrophen reagieren, auf intelligente Weise entkommen, Kriegen ausweichen, vor brutalen Herrschern, Hungersnöten, Epidemien und anderem Unheil fliehen, während sie ständig dieses unschätzbare Wissen in sich trugen.


    In dieser Tradition war Weitergeben von Informationen die Essenz. Der Hauptfokus lag darauf Wissen zu transferierenNICHT, es geheim zu halten.


    Eine geniale Lösung, die tatsächlich funktionierte: Die Kenntnis der alten Weisen um die subtilen Mechanismen dieser Welt liegt uns in tadellosem Zustand vor. Jetzt ist es Aufgabe unserer Generation - in diesem aufsteigenden Teil des Zeitzyklus - diese Information zu entziffern, sie aus den Händen trockener Schriftgelehrter zu befreien, denen es fast gelungen wäre, diese kostbaren Einblicke verstiegen und irrelevant erscheinen zu lassen. Jetzt liegt es an uns die Informationen zu reaktivieren, sie zu testen und konkret einzusetzen, - und sie anderen weiterzugeben.


    Und wir haben jetzt auch die Chance an etwas teilzuhaben, das wahrhaft expansiv ist, das unser Leben größer werden läßt, das uns zu dem werden läßt, was wir schon immer sein wollten, - und noch viel mehr.


    Die Menschen, die in dieser Zeit materielle Existenz annehmen, zeigen enorme Kreativität, sind bereit, ständig größere Visionen dieser Welt zu adaptieren, sind dabei, die Machtstrukturen und Unterwürfigkeit der Vergangenheit abzuschaffen.


    Immer mehr Menschen dieses neuen Typs werden sich inkarnieren und diese Welt aktiv auf intelligentes Wachstum ausrichten statt auf Stagnation, - auf universelles Verstehen statt auf Blockade von Wissen, - auf Mitgefühl und gegenseitige Förderung statt auf sinnloses Anhäufen von Macht, Geld und Mitteln, - auf Expansion in unbekannte Regionen in unserem Inneren statt einem speziellen Glauben anzuhaften.


    Ein großes Abenteuer liegt vor denen, die aktiv in diese neue Phase ihres Seins hineingehen, - ihre immensen inneren Fähigkeiten erkunden, - die vielgestalten, noch unbekannten Dimensionen erforschen, die die Welt uns jenseits von all dem bietet, was wir schon kennen.


    All dies findet jetzt statt, - und überall um uns herum.


    Wir brauchen nur darin einzuklicken.

 



 

Die Upanishaden, die dieses Buch nicht erwähnt

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Da ich nur wenige Verse aus dem Gesamtwerk der Upanishaden für dieses Buch entschlüsselt habe, stellt sich natürlich die Frage, welche Informationen der Rest bietet. Da das Große Selbst Hauptthema dieser Schriften ist, könnten sich in dem Werk eine Fülle weiterer Einblicke
verbergen.


    Wie verschaffen wir uns einen Überblick? - Wie erhalten wir einen Lageplan dieser umfangreichen, komplexen Sammlung von Schriften, die Hunderte von Autoren über einen Zeitraum von mehr als 800 Jahren zusammentrugen.


    Wenn wir uns hierbei an der 'Evolution intellektuellen Denkens' orientieren, - wie es die meisten Schriftgelehrten tun, - gibt uns das keinen praktischen Hinweis auf die Struktur, - wie nur wenige Zeilen weiter deutlich wird.



    Um einen wirklich brauchbaren Überblick dieser speziellen Schriften zu erhalten, sah ich mir an, wie das Hauptthema von den ältesten bis zu den jüngsten Upanishaden dargestellt war, - ob Veränderungen in Stil, Charakter oder in der Betonung bestimmter Aspekte uns dieses vielschichtige Werk nicht besser zugänglich machen könnten.


    Und hier wurde ich fündig: - die ältesten Schriften verkünden einfach nur, auf welch vielfältige Weise das Große Selbst - Brahman - mit der physischen Welt verbunden ist, zählen praktisch nur die unendlich vielen Faktoren und Wege auf, in denen und durch die sich das Große Selbst in unserer Welt manifestiert.


    Im Mittelfeld gibt es Versuche, die Informationen in einen logischen Rahmen zu stellen, - während die Texte, die unserer Zeit am nächsten stehen, eine Fülle von Themen behandeln, die mit Brahman nicht das Geringste zu tun haben und teils als pompöse intellektuelle Argumente präsentiert werden.

    Alles in allem finden wir hier eine Verlagerung des Fokus von machtvoller Evokation - zu Ansätzen intellektueller Darstellung - zum Überbetonen von Nebensächlichkeiten und irrelevanten Spitzfindigkeiten.


    Wenn wir diese eindeutigen Veränderungen mit einer 'Evolution intellektuellen Denkens' zu erklären versuchen, würde dies eher einen intellektuellen Verfall dokumentieren, als zunehmende Klarheit. Würden die Texte tatsächlich eine 'intellektuelle Evolution' darstellen, müßten die Upanishaden universeller, brillanter, geschickter in der Präsentation werden, - was sie nicht sind.


    Wenn wir jedoch das abnehmende Verstehen mit einbeziehen, wie es während des Zeitalters der Dunkelheit - kali yuga, - auftrat, dann beginnt diese seltsame Verlagerung des Fokus Sinn zu machen: - Als die ersten Upanishaden entstanden, war das Verstehen noch intakt, doch diese Art Einblick verlor sich immer mehr, je tiefer das Zeitalter der Dunkelheit das Bewußtsein trübte, bis die Menschen schließlich den in ihnen existierenden, großartigen Schlüssel zu einer ganz anderen Art Leben völlig vergaßen.




Die ältesten Upanishaden


listen daher nur zahlreiche Eigenschaften unseres Lebens und beschreiben deren Verbindung zu Brahman.


    Das Fehlen jeder Art Instruktion, wie wir Zugang zum Großen Selbst erhalten, zeigt uns, daß in dieser fernen Vergangenheit die meisten Menschen vermutlich grundlegenden Einblick in ihren Großen Ursprung hatten, und daß das reine Reden darüber, das reine Erwähnen, das In-Erinnerung-Rufen schon vollkommen ausreichte, in den Zuhörern die essentielle Verbindung zu der majestätischen Existenz in ihrem Inneren wieder lebendig werden zu lassen.


    Viele der frühen Texte erwähnen komplexe Ketten von Faktoren, die unsere materielle Welt 'kreieren'. Sie beschreiben äußerst detailliert, wie Sehnsüchte tatsächlich diese Welt physisch manifestieren, - und übermitteln uns damit auch, daß die Menschen vor 3000 Jahren weit vertrauter mit diesen Mechanismen waren, als wir es jetzt sind.




Upanishaden, die zwischen 500 bis 200 v. Chr. entstanden


präsentieren ausführliche Erzählungen, die - teils in komplexe Rahmengeschichten eingefügt - das ausschmücken, was die älteren Upanishaden darstellen. Diese dekorativen, märchenartigen Fabeln vertiefen zwar nicht das Hauptthema, machten aber die Texte einem Publikum zugänglich, das immer weniger bewußt war.


    In dieser Zeit setzte auch ein Trend zu intellektuellem Erklären ein, - der die Schriften zwar heutigen Generationen gerechter darstellt, tatsächlich aber nur ein weiteres Zeichen dafür ist, daß wahres Verständnis zunehmend verfiel: -


    Intellektuelles Argumentieren - so sehr wir es zur Zeit wertschätzen mögen - hat die Tendenz eine Vielzahl unterschiedlicher Ansichten aufwallen zu lassen, statt klaren Einblick in den Inhalt dessen zu liefern, was der Autor tatsächlich vermitteln will.


    Nachdenken und intellektuelle Aufbereitung von Themen ist heute sehr en vogue, doch unser tägliches Leben steuern wir hauptsächlich mit Mechanismen, die weit jenseits allen rationalen und logischen Denkens liegen.


    Wenn wir z.B. eine Straße überqueren wollen, erspüren wir intuitiv, ob ein Wagen, der unseren Weg kreuzt, uns möglicherweise verletzen könnte, und entscheiden uns dann im Bruchteil einer Sekunde, ob wir losgehen oder nicht. Rein intellektuell darüber nachzudenken wäre viel zu langsam für unser schnelles tägliche Leben. Würden wir hier nur Intellekt und Nachdenken einsetzen, könnten wir vermutlich nie die andere Seite erreichen.




Die 'jungen' Upanishaden


sind im allgemeinen eher kurz. Sie erläutern hauptsächlich weniger gewichtige Punkte unter Verwendung recht seltsamer Argumentation, und haben größtenteils nicht den geringsten Bezug zum Großen Selbst - Brahman. Viele dieser Texte muten auf den ersten Blick völlig überflüssig an.



    Es scheint also, daß von den ältesten Upanishaden an jede folgende Generation immer weitere Details an das Hauptwerk anfügte, um es an aktuelle Veränderungen in Ausdruck, Lebensthemen und Gesellschaftsstruktur anzupassen, -


    - und dokumentierte dabei unabsichtlich den Verfall, der im dunklen Zeitalter mehr und mehr das Bewußtsein der Menschen beeinträchtigte.

 

 


 

Wenn du die Upanishaden selbst lesen willst

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- Eine Art Warnung -



Die drei Phasen der Upanishaden geben jedoch nur eine erste, recht grobe Orientierung.


    Wenn du die Upanishaden selbst erkunden willst, hier ein etwas drastischer Hinweis darauf, was dich erwartet:


    Versetzen wir uns - fiktiv natürlich - in das Jahr 5000, - rund 3000 Jahre in die Zukunft.


    Die technischen Fortschritte der heutigen Zeit sind lange verloren und schon seit rund 2500 Jahren völlig vergessen.


    In dieser fernen Zukunft findet nun ein religiös orientierter archäologischer Gelehrter etwas, was er noch nie zuvor gesehen hat: - das Handbuch für einen Computer.


    Er sinnt eine Weile darüber nach und kommt dann zu dem Schluß, daß dieses uralte Buch eine unbekannte prähistorische Philosophie darstellt, in der es darum geht völlig mysteriöse, gänzlich unvorstellbare Kräfte zu steuern, - und übersetzt das Werk auf  entsprechende Weise.


    Was dabei herauskommt erklärt mit Sicherheit nicht, wie ein Computer funktioniert, noch wird sich daraus je eine luzide Philosophie ergeben.



    So fiktiv sich dies anhört, so direkt läßt es sich auf gegenwärtige Interpretationen altindischer Schriften anwenden. Fast alle Übersetzungen, die in den letzten hundertfünfzig Jahren entstanden, projizierten verstiegene, theoretische Konzepte auf die Texte und verwandelten sie dadurch in leblose, abstruse Doktrin. De facto schildern die Schriften jedoch nichts anderes als praktische Mechanismen, wie wir Bewußtsein einsetzen und erweitern können, - Mechanismen, die während der letzen 2000+ Jahre gründlich vergessen waren.


    Die ersten Übersetzungen dieser Art waren stark von religiöser Orientierung inspiriert und sind recht lesbar, wenn auch weit entfernt von jedem echten Verstehen.


    Einige der neueren Interpretationen sind jedoch so wirr, daß man sich fragt, warum die Autoren dies eigentlich geschrieben haben, - und auch, ob sie die Sprache, in die sie übersetzten, überhaupt beherrschen.


    Derart konfuse Interpretationen einmal beiseitegestellt, warten zeitlose Inhalte darauf entdeckt zu werden. Die Upanishaden, wie auch andere Werke ähnlichen Alters, tragen in sich eine Fülle tiefer, mächtiger und solider Instruktionen, die den Aufwand wert sind, von dieser neuen Perspektive aus entschlüsselt zu werden.



    Dies wird mit Sicherheit die Funktionsweise der subtilen Mechanismen ans Licht bringen, die die Welt manifestieren, die wir gerade erleben und Zugang zu Bereichen der Technik und anderen Gebieten öffnen, die uns heute noch völlig unbekannt sind.



    Etwas Kenntnis des Sanskrit macht es einfacher alternative und passendere Bedeutungen für die Begriffe der Originaltexte zu finden, doch würde ich nie vorschlagen, erst diese Sprache zu lernen, bevor man die Texte liest.

 


 

Diskrepanzen in der Berechnung

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Es existiert ein Konflikt zwischen den modernen und den alten Methoden, die Länge der 'yugas' oder 'Zeitalter' zu berechnen. Eine heutige, in Indien weit verbreitete Lesart meint, daß die kürzeste Epoche, das 'Dunkle Zeitalter' - kali yuga - 864.000 Jahre dauern würde, während das 'Goldene Zeitalter' - satya yuga - 1.728.000 Jahre lang sei.


    Tatsächlich ist es jedoch ein Rechenfehler, der diese 'lange Berechnungsart' entstehen ließ: - Als vor ca. 2.700 Jahren das Dunkle Zeitalter - kali yuga - begann, wagte niemand dies dem damaligen indischen König mitzuteilen.


    Und da zu dieser Zeit niemand mehr wußte, wie yugas zu berechnen waren, verlängerten seine Gelehrten einfach die vorangegangene, weniger bedrohliche Epoche - dwapara yuga - um ihn bei Laune zu halten.


    Einige Jahrhunderte später bemerkten andere Gelehrte den Fehler. Doch statt zu der ursprünglichen Berechnung zurückzukehren, legten sie eigenmächtig fest, daß ein Jahr eines yugas 365 menschlichen Jahren gleichzusetzen sei, woraus schließlich die 'Langberechnung' entstand, die heute in Indien populär ist.


    Die Schrift, in der die Berechnung der yugas ursprünglich beschrieben wurde - 'Die Gesetze des Manu' - erwähnt aber nur normale Jahre, und definiert die einzelnen Äras mit 4800, 3600, 2400 und 1200 = 12.000 Jahren für einen Halbzyklus, woraus sich die 24.000 normalen Jahre des vollen Zyklus ergeben.



    'Die Gesetze des Manu' - die 'Manu Smrti' - sind etwa ebenso alt wie die Upanishaden, wobei das darin aufgezeichnete Wissen aus einer noch älteren Zeit stammt, die fast jenseits jeder Geschichtsschreibung liegt.



    [ Für die Indologie-Interessierten: - Die Gesetze des Manu präsentieren eine Vielzahl Wege, das materielle Leben zu verstehen und intelligent zu steuern, darunter auch ein System, Zeit in Einheiten zu unterteilen (Kapitel 1, Sutren 64 - 68). Diese Einheiten reichen von 'einem Augenblick' (nimesha) - was etwa einer Sekunde entspricht, - zu Intervallen, die unseren Minuten, Stunden, Tagen und Jahren ähneln, - bis hin zu extrem langen Zeitspannen wie dem 'Tag der Götter' oder 'Tag des Brahman', die ausgedehnten Zeiträumen entsprechen, wie wir heute ähnlich lange Perioden z.B. 'Eiszeit', 'Mittelalter' o. ä. nennen.


    Während der Ära der Dunkelheit wählten die damaligen Gelehrten nun aus diesem Zeitsystem willkürlich die Zeiteinheit 'Tag der Götter' aus, um damit die Länge der yugas zu definieren. Sie übersahen dabei völlig, - daß diese spezielle Einheit nur eins von vielen gelisteten Intervallen war, - daß der Text nirgendwo erwähnte, daß diese spezielle Zeiteinheit auf die yugas anzuwenden sei, - und daß das Manu Smrti im Original-Sanskrit eindeutig Menschenjahre beschreibt. ]


    Abgesehen von den (bewußten) Fehlkalkulationen, auf die die 'Langberechnung' der yugas zurückgeht, wären Zeiträume von 864.000 bis 1.728.000 Jahren für uns aber auch völlig ohne jeden praktischen Wert, da derart lange Epochen viel zu ausgedehnt sind, um uns zu helfen, unser jetziges Leben besser verstehen und steuern zu können. Auch entsprechen derart lange Zeitspannen nicht dem übrigen Inhalt der Gesetze des Manu, das ansonsten fast ausschließlich rein praktische, unmittelbar umsetzbare Anweisungen bietet.


    Sollte angeführt werden, daß die 'Langberechnung' ihren Ursprung doch im Göttlichen habe, begibt sich die gesamte Frage damit in einen Bereich religiösen Glaubens, der per Definition jenseits jeder Diskussion ist.

 



 

Und einige vereinzelte Gedanken -

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Warum ich nicht ALLE Upanishaden übersetzt habe

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Ich stelle ausgewählte Passagen der Upanishaden vor, die Einblick geben, worum es in diesem Werk überhaupt geht.


    Dies ist wie ein erster Pfad durch einen dichten Wald, der zuvor als undurchdringlich angesehen wurde. Hat man die andere Seite erst einmal erreicht, kann man jederzeit zurückgehen und die anderen Teile in Ruhe erkunden.


    Sollte das, was ich geschildert habe, dir Zugang zum wahren Inhalt der Upanishaden geben, - und schaffst du es mit dieser neuen Perspektive dein Leben zu weiten, dann ist das unendlich mehr, als die Schrift in seiner Gänze zu lesen oder zu übersetzen (was Indologen gerne anstreben), - und nichts zu verstehen.


    Klar, die Upanishaden enthalten mehr Themen und Details, als ich in diesem Buch behandeln könnte, - doch haben wir erst einmal Zugang zu diesem großartigen Wesen, Brahman, dem zentralen Thema dieser Schriftensammlung, - und wird uns dabei bewußt, wer wir im tiefsten Inneren wirklich sind und immer schon waren, - dann haben wir den Generalschlüssel zu allem, was uns die Texte noch zu bieten haben.

 


 

Zu einfach ?

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Und da ist der Einwand, daß meine Art diese alten Schriften darzustellen, zu simpel, zu einfach sei, daß dieses große Werk doch wesentlich komplexer wäre.


    Doch, - warum soll es denn nicht einfach sein?


    Warum sollte eine subtilere, mächtigere, weiter fortgeschrittene Weise das Leben zu führen, denn überhaupt kompliziert sein?

    Als Dreijähriger konnten wir uns nicht vorstellen, Dinge zu tun, die Erwachsene taten, - z.B. ein Auto steuern; - doch heute fühlt sich diese Fähigkeit für uns völlig natürlich und selbstverständlich an.



    Alles, was wir perfekt ausführen, ist für uns einfach.



    Wenn wir etwas als schwierig ansehen, bedeutet das nur, daß wir es noch nicht wirklich verstanden haben, - oder daß die, die es als kompliziert und unverständlich definieren, nicht möchten, daß wir Zugang dazu erhalten.


    Sicher, - wenn wir etwas als kompliziert ansehen wollen, dann können keine Worte uns je von dieser Überzeugung abbringen.


    Doch auch wenn jemand unbedingt denken möchte, das Leben sei schwierig, dann heißt das nicht, daß alle anderen dies ebenfalls glauben und ihr Leben ähnlich verkomplizieren müßten.

 


 

Dies hier betrifft nur DICH !

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Dieses Buch ist nur für DICH geschrieben und betrifft auch nur DICH.


    Mach' dein Verstehen nicht davon abhängig, ob dein Nachbar, dein Klempner, oder Menschen anderer Länder und Kulturen es auch verstehen könnten, oder ob es Menschen in der Vergangenheit hätte helfen können.


    Teste einfach, ob  du  dein  Leben damit besser steuern kannst, - das hilft anderen mehr als du denkst.

 

 

 

Sinn des Lebens

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Ein sicherer Weg neue Dimensionen und größere Zusammenhänge zu entdecken ist, sich aktiv auf die Suche zu machen, warum wir diese intensive, nicht immer angenehme Welt überhaupt erleben.


  • Da gibt es die, die spüren, daß ihre Existenz Sinn hat, die aber nie dazu kommen, dieser Ahnung auf den Grund zu gehen.

        Für sie würde es sich lohnen Energie darin zu investieren, die Grundmotivation für ihre gegenwärtige materielle Existenz zu finden. - Für sie würde es sich lohnen Geist und Emotionen darauf zu richten, dieses vage, doch essentielle Gespür unmittelbar in sich lebendig werden zu lassen.

        Erhalten sie dann ersten Einblick in den tieferen Sinn ihrer Existenz, beginnt eine weit faszinierendere Entdeckungsreise, in der sie diesen Sinn testen, weiten, und ihr Erleben auf das neu Erkannte ausdehnen.


  • Dann gibt es die, die das (unbestimmte) Gefühl haben, daß sie nicht freiwillig in diese materielle Umgebung versetzt wurden, daß sie irgendwie dazu gezwungen wurden, diesen Mahlstrom kaleidoskopartiger, chaotischer Begegnungen zu erleben.

        Nun, für diese Menschen ist es sogar erheblich wichtiger herauszufinden, wer oder was überhaupt bewirkt hat, daß sie diese unablässige, zu Zeiten traumartige Folge von Ereignissen, Gedanken und Gefühlen tatsächlich erfahren.

        Für sie ist es absolut notwendig den oder das aufzuspüren, was sie - real - hier hineinversetzt hat, und, - falls sie diese Welt nicht mögen, - auch herauszufinden, wie sie sich daraus wieder lösen können, - und, wichtiger noch - wohin sie gehen wollen, wenn sie mit ihrer Extraktion Erfolg haben.


  • Und dann sind da noch die, die denken, daß es nicht den geringsten Sinn gibt, warum sie Existenz erleben, - daß Lebewesen nicht mehr sind als absurde, verrücktspielende chemische Cocktails, die unerfindlicherweise zufällig Bewußtsein entwickelten.

        Nun, -

Was ein Mensch denkt, das wird er,
- dies ist das ewige Mysterium.

Maitri Upanishad VI.34

    Solange derartige Menschen diese spezielle Überzeugung haben, - egal, ob sie es sich selbst ausdachten oder von anderen übernahmen, - solange gibt es keinen anderen Sinn für sie, nur flaches materielles Leben, letztendliche Irrelevanz, keinen tieferen Einblick und auch keine fantastische Entdeckungsreise, - bis sie dieses Konzeptes müde werden.


Durchdrungen von Ignoranz, sich selbst für weise, für gelehrt haltend, Narren, geplagt von Sorgen, sind sie doch nurmehr Blinde, die von anderen Blinden geleitet werden.

 Mundaka Upanishad -I.2.8

 


 

Der Weg ist NICHT das Ziel

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Der vielzitierte Satz 'Der WEG ist das Ziel' ist eine groteske Glorifizierung des 'Versuchens', - und bedeutet in Wirklichkeit, das Ziel nie zu erreichen.


    Das sollte mal jemandem erklärt werden, der gerade auf dem Weg zu seiner Geliebten ist. Den geliebten Menschen erreichen, mit ihm oder ihr zusammen zu sein, ist hier das absolute Ziel, - und nichts weniger als das wird je Erfüllung bringen.


    Viele moderne 'spirituelle' Praktiken propagieren aber genau dieses unendliche 'Versuchen'. Sie lehren blindes, mechanisches Wiederholen, bei dem allein die Wiederholung das Ziel ist, nie aber die Ekstase des Erreichens, nie das Erlangen des Höchsten, nie Begeisterung für die neuen Dimensionen, die sich entfalten, nachdem der Weg beendet ist.


    Fast alle, die derartige Methoden praktizieren, glauben fest daran, daß sie um so schneller wachsen, je regelmäßiger sie ihre Technik ausführen. Und selbst wenn sie nach Jahren beharrlichster Praxis noch immer keinen echten Durchbruch erlebt haben, halten sie doch hartnäckig an ihrem, als heilig angesehenen, glorifiziertem Versuchen fest.


    'Aber wenn ich Ski fahre, ist es doch nicht mein Ziel, die Talstation zu erreichen, sondern den gesamten Weg dorthin so intensiv wie möglich zu erfahren,'  höre ich oft als Gegenargument. - Doch wenn wir Ski fahren, ist der Vorgang des Skifahrens unser Ziel, und solange wir dies tun, haben wir dieses Ziel auch vollends erreicht. Im Tal anzukommen war hier nie unser Hauptzweck.


    Auch sollten wir von unserem Erleben des Weges nie darauf schließen, wie das Ziel real aussehen mag. Die Realität des Zieles ist immer völlig anders als die Wirklichkeit der Wege, die dorthin führen.


    Und nur wenn wir das Ziel real erleben, können wir sehen, was sich jenseits davon befindet, - nur dann eröffnen sich uns auch die neuen, größeren, höheren Dimensionen, die noch vor uns liegen und auf Erschließung warten.



    Klar, - wenn wir vom 'endlosen (fruchtlosen) Versuchen' dazu übergehen, das Ziel tatsächlich erreichen zu wollen, wird dies unsere Bequemlichkeit grundlegend stören und eingefahrene Gewohnheiten erheblich durcheinanderbringen. Doch, - was wir dabei niederreißen, ist nur unsere Stagnation, ist nur die schale Illusion, daß wir doch gut am Wachsen sind, - wo wir in Wirklichkeit nur auf der Stelle treten.


    Auf der Basis dessen, was ich von diesem Ziel bereits gesehen habe, ist für mich persönlich das Erreichen das Einzige, was wirklich zählt. Sollte ich wählen das Erhabene, das Glück, die Kraft, die Weisheit und die Liebe, die diesem Ziel innewohnt, zu erfahren, - oder nur den Weg dorthin, - würde ich mich immer dafür entscheiden, dieses Ziel in all seiner großartigen Majestät zu erleben.

 


 

Mystische Gefühle

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Und dann gibt es die Frage, ob meine eher praktische, zugängliche Darstellung 'höherer' Dimensionen nicht das Magische auflösen würde, das alles 'Spirituelle' doch zu umschweben scheint.


    Nun, - auch hier ist die Antwort einfach: - Willst du echte Mystik erfahren, dann such' danach nicht auf den Ebenen der Sinne und des Geistes. Hier findest du nur Phantasiegeschichten und eine seichte Scheinwelt, die nichts Reales an sich hat.


    Steig' höher, laß' den 'Karneval esoterischer Zirkel' hinter dir. Hast du erst einmal realen Einblick in höhere Dimensionen, eröffnet sich dir eine weit magischere Welt, - weit phantastischer, weit mächtiger, weit zauberhafter als alles, was du dir jetzt vorstellen magst.



    Wir brauchen nur dorthin zu gehen.





Weiter mit: - Was tun?

Author: Hermann Kuhn
Buch:   'Wo NICHTS zu sein scheint'

ISBN: 
978-3-9811466-0-8
Copyright 2009 Crosswind Publishing, Wunstorf, Germany

Als pdf-Datei verfügbar in DOWNLOADS

www.wo-nichts-zu-sein-scheint.de